Großformatverlegung von Fliesen stellt sich nach wie vor als große Herausforderung für den Fliesenleger dar. Überlegtes Vorgehen und praktische Erfahrung sind elementare Voraussetzungen für erfolgreiche Ergebnisse. Der Fliesenlegerbetrieb Gottschalk aus dem oberpfälzischen Mühlhausen hat in den letzten Jahren reichlich Erfahrung und Reputation in der Großformatverlegung erworben und arbeitet heute für viele anspruchsvolle Kunden, die höchste Ansprüche an Ausführung und Qualität haben.
1000 Quadratmeter Fläche und Fliesen im Format 320x160 cm
Im vorliegenden Fall bestand die Aufgabe, einen Showroom mit einer Hallenfläche von insgesamt knapp 1000 Quadratmetern mit Fliesen im Format 320 x 160 cm auszulegen. Als Belegmaterial entschied man sich für Neolith Feinsteinzeug mit einer Stärke von 12 mm. Die Oberfläche dieser homogen gesinterten Fliesen zeichnet sich durch besondere Festigkeit, Kratzfestigkeit und Biegebeständigkeit aus. Für den zum Einsatz kommenden Fliesenkleber stellte sich die Aufgabe, dass dieser die Festigkeit eines S-2 Klebers haben und zugleich allerdings relativ schnell abtrocknen soll. Zudem war vorgesehen, mit einer äußerst geringen Fugenbreite von 2 Millimetern zu arbeiten. Die Firma Gottschalk konnte hier auf die individuelle technische Beratung der Firma Schönox bauen, die einen zementären Fliesenkleber mit einer eigens abgestimmten Anmachflüssigkeit empfahl, die für eine kristalline Abbindung des Klebers unter der Fliese sorgen sollte und trotzdem S-2 Eigenschaften erfüllt.
Effektiv Mischen und Geld gespart - mit dem Collomix AOX-S
Für die Mischtechnik nutzte die Firma Gottschalk die Maschinen der Firma Collomix. Zum Vormischen der beiden Komponenten der Anmachflüssigkeit nutzte man ein Rührwerk der Collomix Xo-Reihe. Für das Anmischen des Fliesenklebers setzte man den automatischen Rotationsmischer AOX-S ein. Dieser Klebermischer treibt sein Mischwerkzeug mit einer höheren Drehzahl an, gleichzeitig dreht sich der Mischeimer auf einem Drehteller. Ein zusätzlicher Randabstreifer drückt die nach außen wandernden Materialkomponenten wieder zurück in die Mitte, so gibt es keine unvermischten Materialablagerungen. Pulverbasierende Materialien wie Klebemörtel, neigen beim Kontakt mit Flüssigkeiten zur Bildung von Klumpen. Diese sind in den Mischungen unerwünscht, deshalb wird Kleber im AOX mit dem Rührertyp KR gemischt. Seine Bauweise, kombiniert mit der Drehzahl des Mischers, ermöglicht ein optimales Aufschließen des Pulvers und verhindert die Klumpenbildung.
Ein kostenmäßiger Aspekt des Auftragnehmers war, den personellen Aufwand während des Mischprozesses gering zu halten. Da der Rotationsmischer selbsttätig arbeitet und über einen wechselbaren Mischeimer verfügt, erfüllte er diesen Anspruch problemlos. Bei einer Gesamtklebermenge von über 7 Tonnen Material oder annähernd 200 Mischungen für die gesamte Fläche, machte sich der Einsatz des AOX-Mischers mehr als bezahlt. Hier wird weniger Personal gebunden und der Arbeitsprozess geht schneller voran. Ein weiterer Faktor, der für den Maschineneinsatz sprach, war natürlich die Qualität des zu mischenden Klebers. Hier war eine Mischung wie die andere – ein bestens zu verarbeitender, geschmeidiger Kleber ohne jegliche Klümpchen.
Rund 35 kg Fliesenkleber erforderte das Verlegen einer Fliese. Der Transport des fertig gemischten Materials erfolgte mit einem Transportwagen, der den 65 Liter Eimer aus der Maschine aufnahm. Bei der Anzahl der Mischungen und den Wegstrecken in der Halle, summierten sich die Wege ganz erheblich. Arbeitserleichterung und das Schonen der Kräfte der Mitarbeiter wurden ebenso ins Kalkül einbezogen.
Damit geringe Unebenheiten beim Verlegen noch ausgeglichen werden konnten und Hohlstellen vermieden werden, wendete man das sogenannte Buttering-Floating Verfahren an. Der Untergrund der Halle wurde in der Vorbereitung ebenfalls mit hoher Sorgfalt ausgeführt und so bewegte sich ein notwendiger Höhenausgleich im Bereich von lediglich wenigen Millimetern, welcher durch den Einsatz verschiedener Zahnungen beim Auftragen des Klebers im Bereich von 5 - 10 mm ausgeglichen werden konnte.
Fliesenverlegen neu gedacht
Was das Verlegen von Fliesen in diesem Format anspruchsvoll macht, ist natürlich der Transport und das Einsetzen der Fliesen in das Kleberbett. Hier kam ein eigenes Transport- und Hebesystem zu Einsatz, mit dessen Hilfe die 180 Kilo schweren Fliesen bewegt wurden. Mit Hilfe dieser Konstruktion konnten die Fliesen sicher transportiert und millimetergenau eingepasst werden. Denn eine gebrochene Fliese schlägt sich schon mal äußerst ungünstig in der Kalkulation nieder. Zudem war für dieses Ausführung auch nur eine Fugenbreite von 2 mm vorgesehen
Insgesamt demonstrierten hier die 5 Mitarbeiter der Firma eindrucksvoll ihr professionelles Können, ergänzend sorgte die fachmännische und sorgfältige Ausführung der Arbeiten erneut für einen zufriedenen Bauherren.